Den Gampenpass hinauf war es eine arge Schinderei – 1200 HM am Stück mit Rucksack: das hatte ich unterschätzt. Und als ich dann den ersten See, den Lago di Smeraldo kurz vor Fondo erreicht hatte und dort toll gegessen hatte, spürte ich genau, dass ich es heute gut sein lassen sollte.
Der Rucksack mit seinen 6 kg drückt bergauf das Fahrrad geradezu in die Fahrbahn und ich „habe Rücken“.
Also kurz den See aufgesucht bei 15 Grad Celsius Wassertemperatur und dann ausgeruht.
Diese Fahrt ist jetzt schon anders. Ich bin nachdenklicher und nicht so euphorisch wie im letzten Jahr. Dieses Jahr geht es wohl eher darum, mich mehr mit mir selbst auseinander zu setzen, als ein bestimmtes Ziel – im letzten Jahr war es die Stiefelumrundung – zu erreichen.
Habe heute schon drüber nachgedacht, die letzten Pässe der Routes des Grand Alpes nicht mehr zu fahren, sondern von Cuneo direkt an die Riviera zu fahren. Na schaun mer mal.
Der Lago di Smeraldo hat in seiner Verlängerung eine beeindruckende Schlucht, die als Spazierweg direkt nach Fondo führt. Auf dem Marktplatz spielte eine Band und die Italiener waren mit den Familien unterwegs. Da kann ich mich nicht satt genug sehen – gerade bei den Kleinen. Sehr oft muss ich an meinen ersten Enkel denken, der unserem Leben eine richtige emotionale Spitze beschert.